~ a n i m u s ~ d e m i s s u s ~ e t ~ i n n o c e n s ~ d o c i l i s q u e ~ d u c i t u r ~ a d ~ i n t e l l e g e n t i a m ~
 

Schrift und Gebet nutzen die spirituelle Kraft des Wortes. Die Sprache steht dem Atem (Odem) nahe, also dem Lebenshauch, welcher die Lebenskraft in sich birgt. Zu sterben bedeutet: sein Leben auszuhauchen, also auszuatmen. Der Atem kann auch als Energiequelle genutzt werden: siehe Meditation.

Das Wort (etymologisch verwandt mit "Name")

Das Lautsymbol

Lange vor der Invention der Schriftsprache, vermochte das gesprochene Wort die menschliche Gesellschaft und Evolution massgeblich zu gestalten. Während tausenden, vielleicht zehntausenden Jahren bestand das Wissen der Menschheit aus mündlicher Überlieferung und vermutlich spezialisierte sich das Gehirn des homo sapiens sapiens auch auf die akkustische Informationsverarbeitung. In vielen Kulturen, z.B. im Islam, wird die mündliche Überlieferung und das akkustische Lernen noch sehr weitläufig als Ergänzung zur schriftlichen Unterrichtung betrieben. Die Schrift ist in vielen Gebieten der Welt vordergründig eine Kunstform, das heisst sie wird eher ungern als Informationsträger benutzt.
Ebenso haften vermutlich einjedem noch unauslöschlich die intensiven Kindheitserinnerungen an, die an farbenfroher Vorstellungskraft kaum mit späteren mentalen Ereignissen vergleichbar sind und deren Erfahrungen meist auf mystische Ursprünge, wie die von Eltern und Grosseltern erzählten Märchen, zurückzuführen sind.
Das Geschichtenerzählen, welches wohl in vorgeschichtlicher Zeit sehr viel verbreiteter war, kann auch heute noch vor allem die jüngeren Zuhörer in Ekstasen des Staunens ob ihrer eigenen Fantasien versetzen. Eben dieses kindliche Staunen wieder zu entdecken, vor allem gegenüber der unendlich vielfältigen Natur und seine Vorstellungskraft wieder zum Zuge kommen zu lassen, davon handelt unter anderem das Kapitel "Dialog". Doch werden in jenem Ast des "Seitenbaumes" auch die mythologischen Aspekte jener oralen Traditionen behandelt, welche seit Entdeckung der Schrift und der damit beginnenden Geschichtsschreibung jenseits eines kaum noch überwindbaren Horizontes liegen und immer mehr im Dunkel der Vorgeschichte verschwinden.
Neben den Plädoyers für ein Rückbesinnen auf die Kunst des Erzählens, welches nicht nur konservatorisch, sondern auch gesellschaftlich interessant sein dürfte, da es dem Verlust der Zwischenmenschlichkeit enorm entgegenwirkt, der mit zunehmender Individualisierung vielen Menschen Probleme bereitet, soll auch dem Besucher die Möglichkeit gegeben werden, sich offen zu den angesprochenen Themen zu äussern.

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